


Unser Beitrag
Im Rahmen der Partnerschaft mit unserem Verein wird Rollstuhlbasketball für Behinderte in zwei Förderschulen (HVP Gatagara Nyanza und Huye) unterstützt. Dieses Pilotprojekt wird von uns seit April 2021 gefördert und soll der Inklusion behinderter Menschen nach erfolgreicher Durchführung auch an anderen Orten dienen.
In den beiden Schulzentren HVP Gatagara Nyanza und HVP Gatagra Huye südlich der Hauptstadt Kigali erhalten Kinder und Jugendliche mit Behinderungen eine schulische und teilweise auch berufliche Ausbildung. Die Zentren wurden Anfang der sechziger Jahre auf Initiative des belgischen Missionars Father Joseph Fraipont NDAGIJIMANA aufgebaut und sind heute anerkannte schulische Einrichtungen des ruandischen Staates. Seit vielen Jahren gibt es Sportangebote, meist von ehrenamtlichen Trainern des ruandischen paralympischen Komitees, um den Kindern die Möglichkeit der sportlichen Betätigung zu bieten. Immer wieder wurde der Wunsch geäußert, dass in den beiden Zentren die Möglichkeit geschaffen wird, Rollstuhlbasketball für Kinder und Jugendliche anzubieten. Durch unsere Unterstützung ist nun die Möglichkeit geschaffen, Jugendlichen die Ausübung des Sportes anzubieten. Es wird vielen Kindern und Jugendlichen die Chance bieten, erstmals zu erfahren und zu erleben, was es trotz der Behinderung für Möglichkeiten gibt um sich neu zu erfahren.
Das Konzept und die Aufbauarbeit
Zu Beginn des Jahre 2000 fanden sich sportbegeisterte Jugendliche zusammen, die meisten mit einer Behinderung und mit der Idee, eine Organisation zu schaffen, um Menschen mit einer Behinderung die Möglichkeit zu geben, Sport zu treiben. Aus der Idee wurde im November 2001 Realität, und das nationale paralympische Komitee von Ruanda wurde gegründet. Die Organisation hat inzwischen in 30 Distrikten von Ruanda Aktivitäten für blinde Menschen und Menschen mit körperlicher sowie geistiger Behinderung gegründet. Den Initiatoren und den aktuell Verantwortlichen war und ist es wichtig, dass Sport als Methode und nicht in erster Linie als Selbstzweck verstanden wird. Die Organisation fördert den Leistungssport vor allem in den Sportarten Leichtathletik, Blinden Fußball und Sitz Volleyball.
Mit der Teilnahme der Sitz Volleyballmannschaft der Männer bei den paralympischen Spielen in London erfüllte sich nicht nur ein Traum, sondern es konnte auch der Weltgemeinschaft gezeigt werden, was durch Sport erreicht werden kann. Die Spieler des Volleyballteams aus Ruanda waren praktisch ausnahmslos Opfer des Genozids und Völkermordes in Ruanda zu Beginn der Neunzigerjahre, bei dem fast 1 Million Menschen ihr Leben lassen mussten. Die Spieler des Teams von Ruanda waren sowohl Ex-Kämpfer der rivalisierenden Tutsi Milizen als auch der Hutu Milizen. Dominique Bizimana, der Kapitän des Teams, verlor sein Bein als 16-jähriger durch eine Landmine. Das Zimmer im olympischen Dorf in Ruanda hat Dominik mit seinem besten Freund, einem ehemaligen Miliz, der ebenfalls sein Bein durch Kampfhandlungen verloren hatte, geteilt. Für die Menschen in Ruanda, aber auch weit darüber hinaus, ist die Teilnahme dieses ruandischen Teams ein wichtiges Zeichen, was Sport für die Schaffung von Frieden bewirken kann. Hintergründe und weitere Informationen zur Arbeit finden Sie auf der Homepage und einer Vielzahl von Presseberichten unter anderem auch im Zusammenhang mit den paralympischen Spielen 2012 in London https://edition.cnn.com/2012/08/31/sport/london-2012-paralympics-rwanda-volleyball/index.html