Die enge Kooperation mit unserem wichtigsten Partner, der Ayiera Initiative in Korogocho, geht intensiv weiter. Ende März besuchte unser stellvertretender Vorsitzenden Georg Schlachtenberger die Initiative im drittgrößten Slum der kenianischen Hauptstadt. Schlachtenberger reiste als Präsidiumsmitglied von CARE Deutschland zu unserem gemeinsamen Partner, um die Entwicklung des großen CARE/BMZ-Projektes zu begutachten. Eine gute Gelegenheit, mit dem Team von Hamilton Ayiera über die Unterstützung durch unseren Verein zu sprechen.

“Soziale und gesundheitliche Probleme erschreckend”
„Die Ayiera Initiative (AI) ist eine Organisation, die auch von den lokalen Behörden sehr geschätzt wird. Das Zentrum befindet sich in einem guten baulichen und Zustand. Allerdings ist die Arbeit aufgrund von Energie- und Wassermangel sehr schwierig”, so Georg Schlachtenberges Eindrücke. Die Elektrizitätsgesellschaft liefere in vielen Teilen von Korogocho keinen Strom mehr, und die Menschen seien gezwungen, Wasser in Kanistern von privaten Händlern zu kaufen.
Der Gast aus Deutschland beschreibt die Umgebung des Jugendzentrums so:
“Die beiden angrenzenden Flüsse sind zwei stinkende Kloaken und gehören zu den am meisten verschmutzten Flüssen Afrikas. Es ist unmöglich, Gemüse anzubauen oder Kleintiere zu halten. Die sozialen und gesundheitlichen Probleme, darunter HIV/AIDS, Unterernährung bei Kindern und Gewalt in den Familien, insbesondere gegen Frauen, sind erschreckend.“
Zielgruppen sind Kinder und Jugendliche
Klar definierte Zielgruppen sind Kinder und Jugendliche. In den örtlichen Schulen, so Schlachtenberger, bekämen sie aber lediglich Grundkenntnisse vermittelt. Dadurch, so seine Schlussfolgerung, hätten sie “nur geringe berufliche Perspektiven”. Daher sei der vor allem am Wochenende stattfindende Förderunterricht bis hin zu Computerklassen “von besonderer Bedeutung”. Die Pflege von Theater, Musik und Tanz – wichtige Elemente afrikanischer Kultur – bringe neben dem Sport “Licht in die traurigen Herzen der Kinder”, so Schlachtenberger.
“Es bleibt uns wichtig, dass die von uns eingesetzten Sozialarbeiter vielen Kindern helfen, ihre Traumata zu überwinden oder zumindest zu lindern.“
Georg Schlachtenberger

Vorbereitung der Kooperation mit den German Doctors
Einer der Schwerpunkte seiner Beratertätigkeit war für Schlachtenberger, die erweiterte Kooperation zwischen der Ayiera-Initiative und den German Doctors vorzubereiten. Die Initiative konnte schon bisher – mit Hilfe unseres Vereins und vor allem des Siegburger Gymnasiums Alleestraße – seit zwei Jahren jeden Monat eine medizinische Reihenuntersuchung durch die German Doctors Nairobi im Bildungszentrum ermöglichen. Der Erfolg war so überwältigend, dass die German Doctors Nairobi ab Mitte dieses Jahres im AI-Zentrum eine medizinische Basisstation einrichtet, die permanent von Montags bis Freitags für alle Bewohner des Korogocho-Slums offen steht. Unsere Förderung der Gesundheitspflege wird dann ein vielfach größeres Ergebnis zeitigen. Darüber sind wir besonders erfreut, da – so unser Leitmotiv – „Bildung und Gesundheit die wichtigsten Voraussetzungen sind, um Armut zu überwinden.“
