„Mit Bildern im Kopf“, so heißt es auf der Homepage des Gymnasiums Alleestraße, starteten die Kinder den ersten „Tag für Korogocho“ auf dem Siegburger Marktplatz. Diese Bilder hatte Brian Onyango Owino mitgebracht: Zwei Videos aus dem Slum, in dem er aufgewachsen ist.
"Tag für Korogocho": Ein Tag mit Zuckerguss
In der Woche vor den Sommerferien legten Schülerinnen und Schüler Hand an – und das auf sehr vielfältige Weise. Sie, so liest man auf der gymnasialen Website, „ließen die Muskeln spielen, bauten die Stände auf und sorgten mit Zelten für Schatten. Die Sonne lachte vom Himmel, Musik lag in der Luft und mischte sich mit Zuckerduft. Kuchen versüßte so manchem Passanten am Markt den Morgen, Seifenstückchen verschwanden in kleinen Tütchen als Mitbringsel, Blumengrüße erfreuten unmittelbar und so manche Urlaubslektüre wartet seitdem auf ihren Einsatz.“
Das war der erste “Tag für Korogocho” des Gymnasiums, der bisher “Tag für Afrika” hieß. So will die Schule die enge Bindung zwischen dem Gymnasium und der Ayiera Initiative in Korogocho vertieft deutlich machen.
Unkraut jäten für Korogocho
Das Gymnasium ist stolz auf seine Kids: „Hände sind auch andernorts aktiv geworden: rückten dem Unkraut zu Leibe, räumten Gartenhäuschen auf, wuschen Autos, machten sich nützlich. Die zwei Tage waren ein voller Erfolg!“
Schon mehrere Jahre unterstützt das Gymnasium Alleestraße die Ayiera Initiative (AI) im drittgrößten Slum Nairobis. Dort, in der Hauptstadt Kenias, zählt er als drittgrößter von Dutzenden von Elendsvierteln. Und dort ist Brian Onyango aufgewachsen. Inzwischen verantwortet er die Finanzen der Initiative, managt alle Projekte und ist für die Kommunikation zuständig. Seine Professionalität sieht man der Homepage der Initiative an.
Benefizkonzert der Schulband
Ein beeindruckendes Benefiz-Konzert der Schüler-Band des Gymnasiums im Mai dieses Jahres brachte über 1.000 Euro für die Ayiera initiative ein. Direktorin Sabine Trautwein drückte ihren Dank mit begeisterten Worten aus: “So etwas hat es noch nie gegeben!”. Schließlich hatte es noch nie einen Abend in der Schule vorher gegeben, das die Band ganz alleine bestritten hatte. Auch an diesem Tag wieder: Das gemeinsame, große Engagement von Lehren, Eltern und Schülern zusammen. Im Anschluss an das Konzert wurden unter anderem mit Hilfe des Projektkurses für internationale Zusammenarbeit im Foyer Getränke und Essen verkauft. Letzterer verkaufte Fair-Trade-Produkte aus dem Siegburger „Eine-Welt-Laden“.
Brians Besuch beim "Tag für Korogocho"
Wenige Wochen nach dem Benefiz-Abend, im Juni dieses Jahres, besuchte Brian das Gymnasium persönlich. An jenem Musik-Abend war er aus Korogocho “nur “zugeschaltet worden und hatte über die Arbeit seiner Initiative berichtet.
In einer Musik-Pause hatte Kausa Alibrahim aus dem “Projektkurs für internationale Zusammenarbeit” die Situation im Slum von Nairobi geschildert. Korogocho: Dieser Name bedeute an sich bereits „Chaos“ oder „Abfall“, so die Schülerin. Bei der Präsentation erklärte sie, dass das Projekt auch „uns Schülern hier vor Ort hilft.“ Es helfe unter anderem dabei, Hilfsbereitschaft zu lernen.
Bei seinem persönlichen Besuch bedankte sich Brian nicht ausschließlich für den Benefiz-Abends, sondern ebenso für das jahrelange Engagement des Gymnasiums bedanken: “Es bedeutet uns sehr viel, zu wissen, dass es Menschen gibt, die ganz weit weg sind und denen unser Leben nicht gleichgültig ist!”
Hier können Sie genau sehen, wo die Ayiera Initiative arbeitet. Klicken Sie links unten auf der Karte auf das Quadrat, sehen Sie die Topographie der kenianischen Hauptstadt Nairobis.