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“Hilfe, die den Menschen in Stand setzt oder es ihm erleichtert, sich selbst zu helfen, oder die seine Selbsthilfe erfolgreich macht, ist echte Hilfe; noch so wohlgemeinte Maßnahmen, die den Menschen an der Selbsthilfe hindern, ihn davon abhalten oder den Erfolg seiner Selbsthilfe beeinträchtigen oder gar sie ihm verleiden, sind in Wahrheit keine Hilfe, sondern das Gegenteil davon, schädigen den Menschen.“ 

(Osswald von Nell-Breuning, Soziale Sicherheit? Kapitel Subsidiarität.  Freiburg 1979, S. 178)

Zukunft für Kinder in Slums e.V. ruft auf zu Solidarität mit Kindern und Jugendlichen, die unter prekären Lebensverhältnissen in Elendsvierteln leben. Wir unterstützen Nichtregierungs-Organisationen, die Kindern und Jugendlichen helfen, sich selber aus der Armut zu befreien. Das ist praktizierte Solidarität.

Das Subsidiaritäts-Prinzip

Besondere Bedeutung hat für uns dabei die Hilfe zur Selbsthilfe, weil damit die Schwächung der Eigenkräfte der Slumbewohner vermieden wird. Gleichzeitig kann damit die Persönlichkeitsentfaltung der Kinder und Jugendlichen am besten gefördert werden. Eine solche Beachtung des Subsidiaritäts-Prinzips ist die richtige Antwort auf Kritik von Persönlichkeiten aus dem sogenannten Globalen Süden, dass die „Entwicklungshilfe“ der Industrienationen die Entwicklung von Eigenkräften in ihren Ländern behindere.

Der Nestor der katholischen Soziallehre, Oswald von Nell-Breuning, hat dieses Prinzip in den Mittelpunkt seiner Ideen gestellt. Immer wieder betont er das Prinzip “Hilfe zur Selbsthilfe”.

„Wenn schon die Not selbst den Menschen ……. in eine zusätzliche spezifische Objektsituation versetzt, dann darf das, was zur Behebung oder Abwendung dieser Not unternommen wird, seine Objektsituation nicht nochmals verschärfen; der Sinn dieser Maßnahme darf kein anderer sein, als dem hilfsbedürftigen Menschen zu helfen wieder weniger Objekt und mehr Subjekts sein. Das besagt: die Hilfsmaßnahmen haben es darauf abzulegen, dem Hilfsbedürftigen so viel Gelegenheit wie möglich zu bieten, zu seiner Befreiung aus der Not durch eigenes Tun mitzuwirken, sollen Hilfe zur Selbsthilfe sein….Zur Entfaltung der Persönlichkeit, zur reicheren  Erfüllung des Lebens trägt nur das bei, was der Mensch selbst tut
(v.Nell-Breuning ebd., S.179)

„Eine der wichtigsten Anwendungsbereiche ist die Erziehung; nur eine dem Subsidiaritätsprinzip entsprechende Erziehung erzieht zur Selbstständigkeit und zur menschlichen Vollreife, zur wahren Entfaltung der Persönlichkeit.“
(v. Nell-Breuning ebd., S.182)

Sport für soziale Entwicklung und Frieden

Das Konzept auch der Selbsthilfe wurde in Deutschland maßgeblich von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) entwickelt.  Als Ziel von “Sport für soziale Entwicklung und Frieden” erklärt die GIZ: „Das Vorhaben setzt Sport in der Entwicklungszusammenarbeit ein, um das Leben von benachteiligten Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern.“

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Auf ihrer Homepage schreibt die GIZ:
“Sport integriert, bewegt und bildet Menschen. Wie kaum ein anderer Bereich reicht er mit seinen professionellen und ehrenamtlichen Strukturen in alle gesellschaftlichen Sphären hinein, ermöglicht Teilhabe und schafft ein Zusammengehörigkeitsgefühl über ethnische und soziale Grenzen hinweg.

Die Agenda 2030 bestätigt, dass Sport maßgeblich dazu beiträgt, die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zu erreichen. Das Vorhaben wirkt auf mehrere SDGs ein, darunter Gesundheit und Wohlergehen (SDG 3), inklusive gerechte und hochwertige Bildung (SDG 4), Geschlechtergleichheit (SDG 5), menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum (SDG 8), Frieden und Gerechtigkeit und starke Institutionen (SDG 16) sowie Partnerschaften zur Erreichung der Ziele (SDG 17).

Das Vorhaben setzt Sport ein, um entwicklungspolitische Ziele zu erreichen. Mit Sport sind alle physischen Aktivitäten gemeint, die das körperliche und geistige Wohlbefinden und das soziale Miteinander fördern – vom Breiten- und Freizeitsport über Spiel und Bewegung bis hin zu traditionellen Kultur- und Ausdrucksformen, wie beispielsweise Tanz.  

Sport kann sich vor allem auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen positiv auswirken. Sie lernen faires und tolerantes Verhalten kennen, stärken ihr Selbstwertgefühl und entwickeln die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Sport vermittelt außerdem Lebenskompetenzen – Fähigkeiten, die dabei helfen, schwierige Lebenssituationen zu meistern und Perspektiven für die eigene Zukunft zu entwickeln.

Dieses Potenzial hat die deutsche Bundesregierung erkannt und setzt auf „Sport für Entwicklung“ als Querschnittsthema der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ), um andere entwicklungspolitische Ziele zu erreichen.“ (https://www.giz.de/de/weltweit/42673.html)

ZUKUNFT FÜR KINDER IN SLUMS e.V. setzt sich vor allem für die Verwirklichung folgender SDGs ein:

  • SDG 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
  • SDG4: Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern
  • SDG 5: Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) schreibt auf seiner Homepage:

„Sport kennt keine Grenzen: Über sprachliche, soziale und kulturelle Barrieren, Bildungs-, Alters- und Geschlechtsunterschiede hinweg bringt er Menschen zusammen und vermittelt Olympische Werte wie Solidarität, Fair Play, und Freundschaft. Im Sport begegnen sich Menschen auf Augenhöhe und entwickeln einen kooperativen, partnerschaftlichen Umgang als Basis eines friedlichen und erfolgreichen Zusammenarbeitens.

 

Ein Fußballspiel auf einem Bolzplatz in Bangui (2018). © Kai Löffelbein

Sport und Bewegung sind darüber hinaus wichtige Voraussetzungen für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung. Dabei bieten sportpädagogische Angebote vielseitige Möglichkeiten für persönliche, soziale und gesellschaftliche Entwicklung und eröffnen Kindern und Jugendlichen, insbesondere Mädchen und Frauen, spielerisch Wege in ein selbstbestimmtes Leben.

….. Über die positiven Eigenschaften des Sports als Förderer von Entwicklung und Frieden besteht auf internationaler Ebene Konsens. In der Erkenntnis, dass Sport und Bewegung vielfältige individuelle und gesellschaftliche Vorteile mit sich bringen, legte die UNESCO bereits 1978 Sport und Bewegung als grundlegendes Recht für alle Menschen fest. Durch einen im Jahr 2001 ernannten Sonderberater „Sport für Entwicklung und Frieden“ der Vereinten Nationen (UN) wurde der organisierte Sport in Fragen der Friedenskonsolidierung und Entwicklungszusammenarbeit einbezogen. Dies unterstrich die wachsende Anerkennung seitens der UN gegenüber dem Sport, welche 2017 zum Abschluss einer direkten Partnerschaft zwischen der Staatengemeinschaft und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) führte. Ein besonderer Schwerpunkt dieser partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den UN und dem IOC ist der Einsatz von „Sport als Mittel der Förderung von Bildung, Gesundheit, Entwicklung und Frieden“ zur Erreichung der 17 UN Nachhaltigkeitsziele (engl. Sustainable Development Goals / SDGs). ….In diesem Sinne ernannten die UN 2013 den 6. April zum Internationalen Tag des Sports für Entwicklung und Frieden.”  (Siehe hierzu das Konzept in Verbindung mit des UN SDGs oben)  (https://www.dosb.de/sportentwicklung/internationales/entwicklungszusammenarbeit#c13345)

Weiterführende Informationen zu unserem Konzept
“Sport for Development” https://www.sportanddev.org/
“UN-Resolution 58/5” verabschiedet am 03.11.2003  
https://www.un.org/depts/german/gv-58/band1/ar58005.pdf

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