SlumFootie: Fußball und Bildung
Die Idee des SlumFootie-Turniers kam Hamilton Ayiera Nyanga, als er seine Initiative startete. Er wollte von Beginn an nicht “nur” Fußball spielen. Er wollte auch dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche über Probleme informiert werden. Und nicht nur das: Es kam ihm auch immer darauf an, mögliche Lösungen aufzuzeigen. Das geschah auch in diesem Jahr wieder.
Das diesjährige Turnier fand nicht auf dem Fußballplatz der Ayiera Initiative statt, sondern in St. John’s – einem nahegelegenen Platz. Der drittgrößte Slum Nairobis besteht aus neun Dörfern. Die Ayiera Initiative ist in Gomongo.
Frühe Schwangerschaften bei Teenagern
Das SlumFootie-Turnier ist eine von zahlreichen Events der Ayiera Initiative, die sich an die Slumgemeinschaft von Korogocho insgesamt richtet. Sie bietet den Slumbewohnern eine Plattform – um zu lernen, nachzudenken und über die größten Herausforderungen zu diskutieren, mit denen sie in ihrem täglichen Leben konfrontiert sind. Und natürlich geht es auch darum, Lösungen für einige dieser Probleme zu entwickeln. Das Turnier richtet sich zwar allgemein an alle Bewohner des Korogocho-Slums. Insbesondere aber an Jugendliche aus den neun Dörfern des Slums. Sie sind schließlich die größten Opfer ihrer Umgebung.
"Tia Zia Bol kwa Mateens" – Motto beim SlumFootie 2024
Das diesjährige Turnier stand unter dem Motto “Tia Zia Bol kwa Mateens”. Das ist ein Suaheli-Slang, der einfach übersetzt “Stoppt Teenager-Schwangerschaften” bedeutet. Schwangerschaften im Teenageralter stellen ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Mütter und Kinder dar. Zudem beeinträchtigen sie die Bildung und erhöhen langfristig die Armut. Das Ziel des diesjährigen SlumFootie-Wettbewerbs – neben dem Fuball: Durch Sensibilisierung und Aufklärung informierte Entscheidungen unter Teenagern fördern. Gleichzeitig erhofft sich die Ayiera Initiative auch davon, dass die Slumgemeinschaft als Ganzes bei der Bekämpfung dieses Problems mithilft.
Kooperation bei Turnier und Bildung
Das Turnier umfasste neben den Wettkämpfen zwischen Jugendlichen aus den verschiedenen Dörfern in Korogocho Bildungseinheiten und Workshops zum Thema. Auch wurden sowohl lehrreiche sowie unterhaltsame Kunstwerke von talentierten Jugendlichen und Kindern gezeigt. Alle Aktivitäten rund um den Fußball zielten auf eine umfassende Sexualerziehung ab. Dadurch erhofft man sich, das Bewusstsein für die Folgen früher und ungeplanter Schwangerschaften zu schärfen.
Das diesjährige Turnier fand mit Unterstützung der German Doctors (GD) und der Organisation Good Vision statt. Unser Verein hat die Arbeit der GD in Korogocho über längere Zeit mitfinanziert. Das inzwischen errichtete Gesundheits-Zentrum – das im Ayiera Zentrum untergebracht ist – wurde erst durch diese langjährige Zusammenarbeit möglich. Inzwischen haben dadurch die Slumbewohner von Korogocho erstmals einen Arzt “vor der Tür” – von Montag bis Freitag.
Hintergrund zu Teenager-Schwangerschaften
Teenager-Schwangerschaften sind ein drängendes Problem in den kenianischen Slums. Untersuchungen des African Population and Health Research Centre haben ergeben, dass junge Menschen in den städtischen Slums einem hohen Risiko früher und ungeplanter Schwangerschaft ausgesetzt sind. In den Slums von Nairobi beispielsweise hatten 116 von 1.000 Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren ein Kind bekommen. Die Hälfte dieser Geburten war ungeplant. Solche Statistiken unterstreichen, wie wichtig Initiativen wie das SlumFootie Tournament sind, um solche Probleme anzugehen und zu mindern.